Edle Renner in edlem Ambiente: Alfa Romeo Tipo 33 TT 12 (l.) und Tipo 33/2 Daytona am Comer See.
Fotos(2): stellantis


Beim renommierten Schönheitswettbewerb am Comer See feierte Alfa Romeo mit zwei ikonischen Rennwagen den 100. Geburtstag des 24-Stunden-Rennens in Le Mans. Alfa Romeo präsentierte in der Villa Erba den Tipo 33/2 Daytona von 1968 und den Tipo 33 TT 12, mit dem die Marke 1975 Weltmeister wurde. Die 1967 präsentierte und weniger als zwei Dutzend Mal gebaute Serienversion Alfa Romeo 33 Stradale ist heute eine Ikone der Marke und gilt allgemein als eines der schönsten Coupés aller Zeiten.
Die Verbindung zwischen der italienischen Traditionsmarke und dem „Concorso d'Eleganza Villa d'Este“ reicht fast 100 Jahre zurück. Der Comer See und mit ihm das Luxushotel Villa d’Este im Ort Cernobbio waren schon im 19. Jahrhundert ein bevorzugter Urlaubsort für die Aristokratie von Mailand, der Heimatstadt von Alfa Romeo. Diese Verbindung wurde mit dem 1929 erstmals veranstalteten Schönheitswettbewerb für Automobile – damals noch für Neuwagen – weiter vertieft.

Traktoren und Sportwagen: Was Ferruccio Lamborghini konnte, war auch für David Brown kein Problem. Der DB 880 Selectamatic gehört auch zur Brown-Familie. Foto: Oldtimerreporter.Eichbaum


Zum Sportwagen-Klassiker einen betagten Traktor desselben Herstellers in die Garage zu stellen, ist ein alter Hut: Zum Countach einen Lamborghini 2R, zum 356 einen Porsche-Diesel Super, zum 500 SL einen MB Trac. Auch Aston Martin-Besitzer müssen ihren DB6 nicht mit dem Abschlepper heimbringen, sollte er unterwegs verrecken. Da gibt‘s ebenfalls passende Selbstzünder, die das Unternehmen selbst retteten: 1946 war Aston Martin finanziell am Ende, stand für 30.000 £ zum Verkauf.

Der 1963 eingeführte neue Mercedes SL trug schwere Last: Der zunächst nur als 230 SL lieferbare Mercedes Sportwagen hatte sowohl den damals schon legendären 300 SL Roadster und Flügeltürer wie auch den kleineren 190 SL zu ersetzen, was er mit Bravour erledigte.

Die Mercedes Pagode stellte den ersten SL mit umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen dar. Da er auf der Bodengruppe der großen Heckflosse W 111 mit einem um 30 auf 240 cm verkürzten Radstand basierte, wies auch der SL eine steife Fahrgastzelle und Knautschzonen in Gestalt leicht verformbare Bug- und Heckpartien auf. Das Interieur kam wie bei der Limousine ohne scharfen Ecken und Kanten aus. Sicherheitsgurte gab es wie bereits beim Vorgänger gegen Aufpreis. Das Lenkgetriebe verlegte Mercedes-Benz aus dem unfallgefährdeten Vorderwagen an die Stirnwand. Die Lenksäule vom ob des konkav abfallenden Hardtops Pagode genannten 230 SL wurde geknickt und verfügt über Gelenke, um dem gefährlichen Lanzeneffekt bei einem Zusammenstoß zuvorzukommen. 

Nach dem Rekord P2 war Schluss mit schwülstigen Formen – eine neue sachliche Linie ohne Schnickschnack war gefragt. Die bot der 1963 eingeführte Opel Rekord A in jeder Hinsicht, da hatte das GM-Design-Center in Warren/Michigan ganze Arbeit geleistet.
Fotos: Oldtimerreporter Eichbaum


Technisch war der Opel Rekord A indes veraltet.
Seine Reihen-Vierzylinder – verfügbar als 1500 mit 40 kW/55 PS und 106 Nm Drehmoment, 1700 mit 44 kW/60 PS und 120 Nm oder als 1700 S mit 49 kW/67 PS und 125 Nm – basierten auf dem Aggregat des Opel Olympia von 1937. Diese Vorkriegstriebwerke mit untenliegender Nockenwelle standen zwar im Ruf enormer Haltbarkeit, waren aber längst nicht mehr auf Höhe der Zeit und in ihrem Leistungs- und Entwicklungspotential ausgereizt. Der 1965 lancierte Rekord B bekam komplett neu konstruierte CIH-Motoren mit obenliegender Nockenwelle, was Opel zum Anlass nahm, diese Modellpflege mit einem Facelift in Form neuer Lampen rundum auch optisch zu betonen.